Bayerische - Flugzeug - Historiker e.V. - Manfred von Richthofen

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Manfred Freiherr von Richthofen

 

Manfred von Richthofen gab seinem 1917 erschienenen Buch den Titel:
Der rote Kampfflieger
 
Die Bezeichnung "Roter Baron" bzw. "Red Baron" stammt aus dem anglo - amerikanischen Raum, hergeleitet von seinem Adelstitel Freiherr, übersetzt Baron.
 
Manfred von Richthofen wurde am 2. Mai 1892 als ältester Sohn von Major Albrecht Freiherr von Richthofen und dessen Frau Kunigunde in Breslau, Schlesien, geboren. Seine drei jüngeren Geschwister hießen Ilse, Lothar und Bolko.

 
 

 
Rittmeister Manfred Freiherr von Richthofen
Bausatz: Eduard, 1:16, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Udo Roßbach.
 
 
 

Ostern 1911 trat Manfred von Richthofen in das Ulanenregiment Nr. 1 "Alexander III" ein und erhielt im Herbst 1912 die Epauletten, d.h. er wurde Leutnant. In seiner Freizeit war er ein begeisterter Jäger.
 
Bei Kriegsausbruch war er als Kavallerist an der Ostfront in Ostrowo, später wurde er nach Frankreich verlegt.
 
Im Januar 1915 diente Manfred von Richthofen als Ordonanzoffizier bei der 18. Infantrie-Brigade. Die Aufgabe entsprach nicht seinen Erwartungen und er schrieb ein Versetzungsgesuch.
 
Im Mai 1915 wurde er zur Fliegertruppe versetzt. Die Ausbildung zum Beobachter begann ab 7. Juni 1915 bei der Flieger - Ersatz - Abteilung (FEA) 7 bei Köln. An der Ostfront flog er mit Pilot Graf Erich von Holck bei der Feldflieger-Abteilung (FFA) 69 Aufklärungsflüge über Russland, vermutlich mit einem Albatros B-Typ.
 
Am 21. August 1915 wurde Manfred von Richthofen zur BAO (Brieftauben - Abteilung - Ostende) mit Großkampfflugzeugen AEG G.II versetzt. Mit Pilot Georg Zeumer wurden Einsätze an der Westfront geflogen. Beim Zeigen auf einen Bombeneinschlag berührte er mit dem kleinen Finger eine drehende Luftschraube - seine erste Kriegsverletzung. In Ostende kaufte er seinen Hund "Moritz", eine Ulmer Dogge.
 
Bei seinem ersten Luftkampf als Beobachter gegen eine englische Farman am 1. September 1915 gab er vier Schuss ab. Die Farman schoss zurück und drehte nach einem kurzen Kurvenkampf ab.

 
 

 
Fokker E.IV von Oswald Boelcke, Sivry, April 1916
Bausatz: Eduard, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Udo Roßbach.
 
 
 

Während einer Zugfahrt am 1. Oktober 1915 traf er Oswald Boelcke, den zu der Zeit besten deutschen Jagdflieger mit vier Abschüssen.
 
Zeumer stieg auf Fokker-Einsitzer um und Manfred von Richthofen beschloss Pilot zu werden. Zeumer bildete ihn aus und am 10. Oktober 1915 fand sein erster Alleinflug statt.
 
Ab 15. November 1915 begann seine offizielle Ausbildung in Döberitz. Anschließend wurde er zur Kampfstaffel (Kasta) 8 vor Verdun versetzt.

 

Am 26. April 1916 wurde im Heeresbericht über den Abschuss zweier Nieuports berichtet. Eine davon schoss Manfred von Richthofen mit seinem Zweisitzer, vermutlich Albatros C.III, ab. Dieser Abschuss zählte nicht zu seinen Luftsiegen. Vier Tage später beobachtete er zufällig wie Erich von Holck im Luftkampf fällt.
 
Im Juni 1916 verlegte das Kampfgeschwader 2 per Bahnverladung nach Russland für Bombenabwürfe an der Ostfront.  

 

Im August 1916 besuchte Oswald Boelcke den Flugplatz Kowel. Er durfte sich zur Aufstellung einer Jagdstaffel geeignete Flugzeugführer aussuchen. Vor seiner Abreise fragte er Manfred von Richthofen, ob er sein Schüler werden möchte. Dieser willigte sofort ein und nahm am 1. September 1916 seinen Dienst bei der Jagdstaffel (Jasta) 2 in Bertincourt auf.

 

Am 17. September 1916 machte von Richthofen mit der Albatros D.II 491/16 seinen ersten anerkannten Abschuss, eine FE2b der No 11 Squadron.
 
Bei einem Zusammenstoß in der Luft am 28. Oktober 1916 verunglückte Oswald Boelcke tödlich.
 
Nach seinem 16. Abschuss wurde Manfred von Richthofen im Januar 1917 das ‘Pour le mérite’ (auch ‘Blauer Max’ genannt) verliehen. Kurz darauf wurde der Leutnant Manfred von Richthofen zum Führer der Jasta 11 ernannt. Diese Jasta hatte bis dato noch keine Abschüsse.

 
 

 
Albatros D.V von Manfred von Richthofen, Marckebeke, Juni 1917
Bausatz: Roden, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Peter Horstmann.
 
 
 

Nach seinem 18. Abschuss am 24. Januar 1917 brach bei seiner Albatros D.III in 300 m Höhe eine Tragfläche und ihm gelang eine Notlandung. Tragflächenbrüche waren ein Problem der Albatros-Maschinen.
 
Jasta 11 und Jasta 2 lieferten sich nun einen Konkurrenzkampf, jeden Tag wurden die Abschüsse verglichen. Sein Bruder Lothar flog unter seinem Kommando.
 
Im März 1917 erhielt Richthofens Maschine Treffer u.a. in den Benzintank und er musste notlanden.

 
 

 
Fokker Dr.I 152/17 von Manfred von Richthofen, Awoingt, März 1918
Bausatz: Roden, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Peter Horstmann.
 
 
 

"Aus irgendwelchen Gründen kam ich eines schönen Tages auf den Gedanken, mir meine Kiste knallrot anzupinseln" schreibt Manfred von Richthofen in seinem Buch. Er nannte seine roten Flugzeuge ‘Le petit rouge’ - "Das kleine Rote".
 
Sein Bruder Lothar schreibt, dass Manfred zuerst versuchte seine Flugzeuge zu tarnen. In der Luft nützte die Tarnung nichts, weshalb er beschloss sein Flugzeug rot anzustreichen, damit seine Kameraden ihn besser erkennen. In der Jasta 11 wurden alle Flugzeuge teilweise rot gestrichen. Jeder Pilot bemalte Flächen seines Flugzeug zusätzlich mit seiner Farbe - sein Bruder Lothar gelb, Schäfer schwarz, Almenröder weiß und Wolf grün.

 
 

 
Fokker Dr.I 217/17 von Manfred von Richthofen, Lechelle, März/April 1918
Bausatz: Revell, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Peter Horstmann.
 
 
 

Am 26. Juni 1917 wurde aus den Jastas 4, 6, 10 und 11 unter dem Kommando von Rittmeister Manfred Freiherr von Richthofen das Jagdgeschwader 1 aufgestellt, auch "Fliegender Zirkus" genannt.
 
Die Briten hatten ein "Anti-Richthofen-Geschwader" aufgestellt bei dem auch ein Kameramann mitflog. Wer den Freiherrn abschießt sollte einen Orden, ein Kopfgeld und weitere Vergünstigungen erhalten. Manfred von Richthofen sinniert in seinem Buch darüber, wie sich ein Gentlemen verhält, der bei seinem Abschuss gefilmt werden soll. Was ist, wenn er das Flugzeug mit dem Kameramann zuerst abschießt!

 
 

 
Fokker Dr.I 477/17 von Manfred von Richthofen, Lechelle, März/April 1918
Bausatz: Revell, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Peter Horstmann.
 
 
 

Am 6. Juli 1917 erhielt Manfred von Richthofen im Luftkampf einen Streifschuss am Kopf. Er wurde ohnmächtig, erwachte rechtzeitig und konnte landen. Er kam ins Feldlazarett in Courtrai. Es machten ihm nun Kopfschmerzen zu schaffen. Ab August 1917 war er wieder an der Front bei seinem Geschwader.
"Schießer und Weidmann" - Manfred von Richthofen bezeichnet sich selbst als Weidmann, d.h. er brachte es nicht fertig kurz hintereinander einen zweiten Gegner abzuschießen. Schiesser schossen nach seiner Ansicht auf alles in der Luft. Er schickte diese Piloten, u.a. seinen Bruder Lothar, auf die Nachsuche. Sie mussten an die Front und ihre abgeschossenen Gegner suchen. Diese Nachsuche war zu dieser Zeit durchaus üblich und Manfred von Richthofen machte es auch selbst.

 
 

 
Fokker D.VII von Leutnant Ernst Udet, Beugneux, Juni 1918
Bausatz: Revell, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Udo Roßbach.
 
 
 

Manfred von Richthofen holte im März 1918 Ernst Udet in die Jasta 11. Am 24. April 1918 übernahm Udet das Kommando der Jasta 4, einen Tag nach der Verleihung des Pour le mérite. Mit 62 Abschüssen ist er der zweiterfolgreichste Jagdflieger des Ersten Weltkriegs.
 
Wolfram von Richthofen, ein Cousin, flog ab 4. April 1918 bei der Jasta 11. Er war im August 1918 kurzzeitig Führer dieser Jasta.
 
Seinen achtzigsten und letzten Abschuss erzielte Manfred von Richthofen am 20. April 1918 mit der Fokker Dr.I 425/17.

 
 

 
Fokker Dr.I 425/17 von Manfred von Richthofen, Cappy, April 1918
Bausatz: Revell, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Peter Horstmann.
 
 
 

Am 21. April 1918 fiel Manfred von Richthofen. Sein Dreidecker landete unbeschadet bei Vaux sur Somme, wurde aber von Souvenierjägern sofort zerlegt. Die genauen Umstände seines Todes sind nicht geklärt. Kurz zuvor hatte er einen Luftkampf mit Camel-Jagdflugzeugen der No 209 Squadron und RE8-Aufklärern der 3.AFC. So beanspruchte u.a. der Jagdflieger Captain A.R.Brown den Abschuss für sich. Franks und Bennett kommen in ihrem Buch (siehe Quellen) zu dem Schluss, dass Sergeant Popkin von der 24. MG-Kompanie, 11. Brigade, 4. Australische Division den Rittmeister vom Boden aus mit seinem MG tödlich getroffen hat.
 
Am 23. April 1918 wurde Manfred Freiherr von Richthofen von den Alliierten mit allen militärischen Ehren in Bertangles begraben.

 
 

 
Sopwith Camel von Captain Arthur Roy Brown, April 1918
Bausatz: Revell, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Udo Roßbach.
 
 
 

Nach einer persönlichen Verfügung von Manfred von Richthofen wurde Hauptmann Reinhard Kommandeur des Jagdgeschwaders 1. Nach dessen tödlichen Absturz mit einem Dornierflugzeug in Berlin-Adlershof am 3. Juli 1918 wurde Hermann Göring, vorher Führer der Jasta 26, bis zum Kriegsende Kommandeur des JG 1.
 
Lothar Freiherr von Richthofen steht mit 40 Abschüssen auf Platz 10 der deutschen Rangliste, gemeinsam mit Oswald Boelcke und Franz Büchner. Lothar von Richthofen war zeitweise Führer der Jasta 11, wurde am 12. August 1918 mit seiner Fokker D.VII abgeschossen. Er überlebte, flog aber keine Einsätze mehr im Ersten Weltkrieg. Er kam als Pilot bei einem Absturz auf einem Flug von Hamburg nach Berlin am 4. Juli 1922 ums Leben.

 
 

 
Fokker D.VII von Lothar von Richthofen, Puisieux, August 1918
Bausatz: Revell, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Udo Roßbach.
 
 
 

Wolfram von Richthofen hatte am Ende des Ersten Weltkriegs acht Abschüsse. Nach dem Krieg studierte er Ingenieurwissenschaften. Später trat er in die Luftwaffe ein und brachte es bis zum Kommandeur der 2. Luftflotte in Italien. Dr. Wolfram Freiherr von Richthofen erkrankte im Oktober 1944 und verstarb am 12. Juni 1945 in amerikanischer Gefangenschaft.
 
1925 wurde der Leichnam von Manfred von Richthofen nach Berlin auf den Invalidenfriedhof umgebettet.
 
1975 wurde der Leichnam von Manfred von Richthofen von Berlin nach Wiesbaden auf den Südfriedhof umgebettet. Er ruht im Familiengrab neben seiner Schwester Ilse und seinem Bruder Bolko. Der Gedenkstein vom Invalidenfriedhof wurde von der Familie von Richthofen dem JG 71 in Wittmund gestiftet. Dort steht der Gedenkstein vor dem Stabsgebäude im Unterkunftsbereich.

 
Grundplatten für alle Modelle gebaut von Günter Braun.
 
Einleitung
Manfred von Richthofen
Zwischen den Kriegen - JG 132
Zweiter Weltkrieg - JG 2
Erich "Bubi" Hartmann
Bundesluftwaffe - JG 71
Red Baron in Oberschleißheim
50 Jahre Phantom II
Quellen
 
 

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JG 132
JG 2
Hartmann
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Letzte Änderung: 21. März 2008
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